Du hast beim Online-Glücksspiel verloren und möchtest dieses Geld zurück? In der bis zum 01.07.2021 geltenden Fassung des Glücksspielstaatsvertrages war das Veranstalten und das Vermitteln öffentlicher Glücksspiele im Internet verboten und damit illegal. Nach Sicht einiger Gerichte Deutschlands sind die geschlossenen Spielverträge damit nichtig, sodass viele Spieler bereits ihr Geld erfolgreich von Online-Casinos zurückfordern konnten.
In dem folgenden Artikel erfährst du:
In den vergangenen Jahren waren einige Spieler bei gerichtlichen Verfahren erfolgreich und konnten ihr Geld von Glücksspielanbietern zurückverlangen. Ein Meilenstein für die Seite der Spieler war dabei das Urteil des Landgericht Gießen vom 25. Februar 2021 (Az.: 4 O 84/20). Dieses sorgte medial für Aufsehen und wurde in späteren Urteilen häufig zitiert.
Ein Spieler hatte darin die Entain-Gruppe, zu welcher auch der bekannte Anbieter Bwin gehört, verklagt. Zu Recht – nach Ansicht des Landgericht Gießen. Dieses hatte den Anspruch bestätigt und das Online Casino auf Rückzahlung der Spielverluste verurteilt. Damit wurde ein Zeichen für den Spielerschutz und gegen das Anbieten illegaler Online-Glücksspiele gesetzt, welches auch weitere Gerichte bestätigten.
Mit dem Urteil des Landgericht Gießen vom 25. Februar 2021 bekam die Thematik des illegalen Online-Glücksspiels mehr Aufmerksamkeit und Klagen und Verfahren gegen Online-Casinos häuften sich.
Unter anderem setzte sich das Landgericht Coburg mit seinem Urteil vom 01.06.2021 (Az.: 23 O416/20) mit einer ähnlichen Thematik auseinander: ein bayrischer Spieler hatte dort im Rahmen seiner Teilnahme an Live-Roulette-Spielen des Anbieters „bet-at-home.com“ eine Summe von rund 62.000 Euro verloren und forderte das Casino zur Rückzahlung auf. Auch in diesem Fall endete das Urteil für den Spieler positiv – das Landgericht Coburg ergänzte das Urteil des Landgericht Gießen und betonte den Willen des Gesetzgebers, dem hohen Manipulations- und Suchtpotential der Online-Glücksspiele entgegenzuwirken.
Die Gerichte hielten fest, dass der damalige § 4 Abs. 4 des Glücksspielstaatsvertrages zur Folge hatte, dass geschlossene Spielverträge nichtig seien, womit die Spieler zu Recht ihr Geld zurückverlangen konnten. Dieser Meinung schlossen sich in den vergangenen Monaten weitere Gerichte Deutschlands an. Unter anderem die Landgerichte Mainz und Nürnberg-Fürth innerhalb nur einer Woche. Das Letztere hatte diese Sicht zudem auf Sportwetten übertragen – auch diese seien aufgrund des Verbotes von Online-Glücksspiel illegal gewesen und die darauf beruhenden Verträge nichtig. Es sei zudem für diese Beurteilung nicht von Relevanz, ob sich der Casinoanbieter um eine Erlaubnis zum Anbieten jener Spiele und Wetten bemüht habe.
Die letzten Jahre, Monate und Wochen haben für die Nutzer von illegalen Glücksspielseiten einige positive Urteile hervorgerufen. Der Großteil der Gerichte ist sich einig: die Spielverträge sind unwirksam und Spieler können ihr Geld von den Casinos zurückverlangen.
Hier findest Du eine Liste mit einigen Urteilen, die einen Anspruch der Spieler bestätigt haben:
Datum |
Gericht |
Aktenzeichen |
16.12.2019 |
Landgericht Ulm |
4 O 202/18 |
01.10.2020 |
Landgericht Traunstein |
2 O 3808/19 |
14.10.2020 |
Landgericht Freiburg |
14 O 122/20 |
18.11.2020 |
Landgericht Nürnberg-Fürth |
13 O 4517/20 |
26.01.2021 |
Landgericht Meiningen |
2 O 616/20 |
25.02.2021 |
Landgericht Gießen |
4 O 84/20 |
16.03.2021 |
Amtsgericht Meppen |
3 C 775/20 |
13.04.2021 |
Landgericht Mosbach |
1 O 378/20 |
16.04.2021 |
Landgericht Essen |
6 O 339/20 |
03.05.2021 |
Landgericht Nürnberg-Fürth |
14 O 8780/20 |
31.05.2021 |
Landgericht Magdeburg |
2 O 1707/20 |
01.06.2021 |
Landgericht Coburg |
23 O 416/20 |
05.07.2021 |
Landgericht Hamburg |
319 0 27/21 |
08.07.2021 |
Landgericht Paderborn |
4 O 323/20 |
13.07.2021 |
Landgericht Aachen |
8 O 582/20 |
14.07.2021 |
Landgericht Mainz |
9 O 65/20 |
19.07.2021 |
Landgericht Nürnberg-Fürth |
19 O 6690/20 |
30.07.2021 |
Landgericht München I |
31 O 16477/20 |
18.08.2021 |
Landgericht Düsseldorf |
2b O 154/20 |
01.09.2021 |
Landgericht München II |
13 O 1666/21 |
Je mehr positive Urteile es gibt, desto besser ist die Ausgangslage für alle weiteren Personen, die sich in ähnlichen Situationen befinden. Die Urteile zeigen eine Richtung und Tendenz, der sich weitere Gerichte in der Zukunft anschließen könnten. Viele der Urteile sind jedoch noch nicht rechtskräftig, weswegen etwaige Rechtmittel, die von den Online Casinos eingelegt werden könnten, abzuwarten sind. Viele Online-Casino-Rechtsstreits werden auch im Rahmen von Vergleichsvereinbarungen gelöst.
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